
Weil mich nach dem Erscheinen des Artikels am Samstag in den Ruhr Nachrichten so viele Nachrichten erreichten…
Wer mag und Zeit hat, bitte bis zum Ende lesen und gerne teilen. Ja, es braucht ein paar Minuten…

Was wird aus dem Schwerter Pannekaukenfest 2020?– so die Überschrift in der Samstagsausgabe der Ruhr Nachrichten.
Heiko Mühlbauer führte mit mir in dieser Woche ein Interview, wie mit vielen anderen Kulturschaffenden auch. Als Geburts-Schwerter liebe ich meine Heimatstadt, für die und in der ich mich gerne engagiere.
Neben vielen anderen Moderationen ist dabei Schwertes größtes Volksfest mit freiem Eintritt seit nun 13 Jahren ein fester Bestandteil mit einem großartigen Team von Ehrenamtlern, die sich Jahr für Jahr abrackern, egal welche Wetterlage, egal wie es um die eigene Gesundheit steht, Hauptsache unser Ergebnis einer tollen Festplanung steht und wird von den Bürger*innen angenommen. Ihr Applaus, Ihr Besuch des Festes ist der Lohn für die Aktiven und natürlich auch für unsere Künstler, zu denen wir mittlerweile echte Freundschaften aufgebaut haben.
Wir waren schon recht weit in unseren diesjährigen Planungen, alle Musiker hatten bereits ihre Verträge, Bühnenbau-Ton-und Licht, alles unter Dach und Fach, weil es eben Menschen sind, die man kennt und auf die wir uns verlassen können!
Dann kam Covid 19, der die Welt verändert hat und natürlich auch das Schwerter Kulturleben mit all den schönen Veranstaltungen auf dem Marktplatz und drum herum, im Javana, in der Rohrmeisterei, dem Kirschblütenfest, Schwerte Karibik, Wein-und Bierfest am Wuckenhof, einfach in der Stadt überhaupt, egal an welcher Stelle. Die Aufzählung ist einfach sehr lang. Bitte um Nachsicht, wenn ich nicht alle tollen Events erfasst habe. Nachbarstädte beneiden uns als relativ kleine Stadt, um den Veranstaltungskalender. Es wird einfach viel angeboten und das liegt an den Menschen hier, die sich etwas einfallen lassen und Schwerte so liebens-und lebenswert machen.
Wir leben von unseren Sponsoren, die uns viel Geld anvertrauen, damit wir weiterhin ohne Eintritt auskommen. So kann sich hoffentlich jeder unser Pannekaukenfest leisten. Mit diesem Geld müssen wir ordentlich umgehen, es sorgsam einsetzen und jede Ausgabe gut überlegen. Das dürfen unsere Geldgeber, die in Schwerte und Dortmund Firmen betreiben erwarten! Alle kämpfen sich momentan durch die Krise, auf unterschiedlichste Art und Weise. Ob die uns bisher zugesagten Beträge für dieses Jahr überhaupt ansatzweise möglich sind, darf berechtigt zumindest angezweifelt werden.
Wie sieht es mit der Gesundheit unseres Organisationsteams aus? Viele von uns sind deutlich über 50, 60 und 70. Kommen wir alle gut durch diese Zeit bis zum ersten Septemberwochenende?
Würden die Besucher kommen, wenn das Fest kurz nach Wegfall des Erlassdatums 31.08.2020, doch stattfinden kann?
Hätten die Menschen nicht doch erst mal noch die Distanz in den Köpfen? Wie sollen wir, falls dies dann noch weiter Vorgabe sein sollte, die Abstände auf dem Marktplatz und am beteiligten verkaufsoffenen Sonntag einhalten?
Und!!! Würde uns die Stadt so eine große Veranstaltung überhaupt genehmigen?
Fragen über Fragen, die sich alle mit dem Wohlergehen der Besucher beschäftigen und deshalb werden wir verbindlich bis spätestens Ende Mai eine Entscheidung treffen. Diese trifft der Vorstand des Hansevereins, sicherlich nach Diskussion mit den Mitgliedern des Arbeitskreises, denn ohne die freiwilligen Helfer*innen geht rein gar nichts!
Jetzt ein Programmheft rausbringen, was wir theoretisch könnten, denn unser Bühnenprogramm steht, wäre kein gutes Zeichen in Richtung der Sponsoren, wenn das Fest am Ende doch nicht stattfinden darf bzw. kann. Dann wäre das Geld dafür ausgegeben und wir müssten uns fragen lassen, warum nicht mit Weitsicht gehandelt wurde.
Unsere Künstlerverträge bleiben deshalb auch erst mal bestehen und wenn Covid 19 uns doch noch zum Aussetzen zwingt, möchten wir diese auch gleich ins Jahr 2021 übertragen. Das wäre dann ein deutliches Zeichen an unsere Musiker und Künstler.
Wenn es doch noch eine positive Virusentwicklung geben sollte, müssten wir alle Schalter und Regler von jetzt auf gleich von 0 auf 100 hochfahren. Geht sicher, bedeutet Arbeit ohne Pause, zu der wir vom Team auch bereit wären, aber an erster Stelle steht die GESUNDHEIT, der Besucher*innen, der Musiker und Künstler, der Bühnen-Licht-u. Tontechniker, einfach aller Freunde, die dieses große Stadt möglich machen!!
Warten WIR deshalb einfach noch etwas ab…
Zum Schluss noch etwas Allgemeines:
Leider wird aber auch gemeckert, oft von denen, die noch nie mal selbst etwas auf den Weg gebracht haben. Es ist ja auch leichter die Macher zu kritisieren, als selbst ins Rampenlicht zu treten. Kommentare bei Facebook, Leserbriefe in den Zeitungen, oft ohne Hintergründe zu kennen. Die MACHER kennen das- leider! Kann man heutzutage ja schnell mal eben absetzen, aber man sollte auch bedenken, welche nicht vorhandene Wertschätzung damit gezeigt wird.
Nein, diese Reaktion hatten wir nicht nach dem Artikel!!!
Ich möchte nur mal aufmerksam machen, Menschen ans Nachdenken bringen, eben gerade jetzt in dieser Zeit der Kontaktsperre. Ein DANKE ist doch eine viel bessere Geste…
Es wird bei FB immer wieder über die RN+ Artikel gemotzt, weil die ja Geld kosten und bezahlen möchte man nicht, lieber kostenlos informiert werden.
Leute, interessiert Euch mal dafür, was in der heutigen Zeit in den Redaktionen los ist, wie sich die Zeit verändert hat. Printausgaben gibt es noch, aber Online läuft eben auch ne ganze Menge. Da sitzen Redakteure, Volantäre*nnen, freie Mitarbeiter, Fotografen mit Familien und allen finanziellen Verpflichtungen, die man kennt, wenn man einen Haushalt zu stemmen hat. In anderen Lebensbereichen gibt es auch nicht mal eben eine Dienstleistung für nöppes, zumindest selten.
Wir wollen informiert sein, möglichst 24/7, möglichst kostenlos, doch so funktioniert es nicht.
Zeigt ein wenig mehr Verständnis für die Berufsgruppe der Journalisten, auch wenn sie vielleicht nicht immer mit uns einer Meinung sind, aber davon und damit lebt eine Demokratie!
Bleibt(en) Ihr/ Sie gesund!!!
DANKE an die, die bis zum Schluss gelesen haben…
Jörg Przystow